Deshalb kann Deine Skincare-Routine Deiner Sommerhaut schaden

Autorin: Jenny Schadow, Co-Founderin MAYUNO

TL;DR Kann man Haut im Sommer falsch pflegen?

Im Sommer können viele Pflegeprodukte, die sonst für strahlende Haut sorgen, kontraproduktiv wirken. Bei Hitze und Sonne braucht Deine Haut eine angepasste Gesichtspflege: Verzicht oder Reduktion von Retinol oder starken Fruchtsäuren, dafür milde Peelings, leichte Feuchtigkeit mit Hyaluron und konsequenter UV-Schutz. Statt Öle und fetthaltige Cremes zum dauerhaften Auftragen brauchen die meisten Hauttypen jetzt leichtere, wasserbasierte Produkte. 

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Was im Sommer nicht funktioniert

Sommer bringt intensive UV-Strahlung, Hitze, Schweiss, trockene Flugluft, Chlor- oder Salzwasser und schwüle Luft - all das stresst unsere Haut. Sie produziert mehr Talg, wird schneller lichtgeschädigt und neigt zu Hitze-Pickeln, ungleichmässiger Bräune oder Pigmentflecken. Viele Routineprodukte aus dem Herbst und Winter sind ausserdem zu schwer. Du merkst, dass du Deine Haut überpflegst, beispielsweise aufgrund von glänzenden Stellen, verstopften Poren oder klebrigen Rückständen. Wenn Du zudem ohne Anpassung weiter Exfoliantien (z.B. Peeling Cremes) oder Retinol nutzt, kann Deine Haut empfindlich, trocken oder irritiert reagieren. Der Schlüssel liegt darin zu erkennen, was Deine Haut jetzt braucht - und was nicht. 

Sanft statt aggressiv 

Mechanische oder starke chemische Peelings (AHA/BHA) fördern zwar Glätte und Gleichmässigkeit, sie machen Deine Haut aber sonnenempfindlicher und reizen im Sommer besonders leicht.

Falls Du dennoch ein Peeling verwenden möchtest, empfehlen Dermatologen höchstens 1-2 Mal pro Woche ein sanftes Enzympeeling zu verwenden. Aber Achtung: Direkt nach dem Peeling ist die Haut besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlen, fühlt sich oft trockener an und ist leichter reizanfällig. Vermeide deshalb nach der Anwendung direkte Sonne und verwende generell gut verträglichen Sonnenschutz. Nach dem Peeling rehydrierst Du Deine Haut am besten mit einer wasserbasierten Feuchtigkeitscreme. Minimalistische Formulierungen ohne irritierende Inhaltsstoffe helfen Dir dabei, Deine Hautbarriere nicht zusätzlich zu reizen.

Zur täglichen Reinigung braucht es aber kein Peeling. Zum Beispiel mit japanischem Double Cleansing kannst Du Deine Haut gründlich und sanft von fettlöslichen und wasserlöslichen Stoffen reinigen. 

Weniger ist mehr

Retinol und hoch dosiertes Vitamin C können Deine Haut zwar erneuern, doch zugleich können sie Deine Haut auch lichtempfindlicher machen. 

Retinol ist aktuell ein sehr gehypter Wirkstoff und wird als «Alleskönner» für verschiedene Zwecke eingesetzt, von der Reduzierung von Akne bis zu Anti-Aging. Aus mehreren Studien ist jedoch ebenso bekannt, dass Retinol die oberste Hautschicht durch die beschleunigte Hauterneuerung dünner macht und sie damit empfindlicher für UV-bedingte Hautschäden wird. Deshalb wird vielfach empfohlen, Retinol mit einem Sonnenschutz von mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30 zu verwenden und den Wirkstoff bevorzugt als Nachtpflege aufzutragen.

Vitamin C unterstützt die Haut bei der Reparatur von Sonnenschäden, indem es vor freien Radikalen schützt und die natürliche Kollagenbildung anregt. Gleichzeitig wird es in der Hautpflege aber auch zur natürlichen Hautaufhellung eingesetzt, gerade bei dunklen Flecken, Melasma und Hyperpigmentierung. Um das zu erreichen, reduziert Vitamin C die Melaninproduktion, welches jedoch ein natürlicher UV-Schutz ist. Aus diesem Grund wird zu jedem hochdosierten Vitamin C Produkt, also ab einer Konzentration von 15%, empfohlen, einen guten Sonnenschutz zu kombinieren. 

Selbst bei täglichem Sonnenschutz bleibt Dein Teint also anfälliger. Wer zu Pigmentflecken neigt, sollte die aktive Wirkstoffpflege im Sommer sicherheitshalber pausieren und stattdessen auf mildere Produkte setzen, um Feuchtigkeit und Hautregeneration zu erreichen. 

Reinigung und Feuchtigkeit richtig anpassen, statt auslassen

Während eines warmen Tages sammeln sich auf Deiner Haut Schmutz, Öl und Sonnenschutz - Reinigung morgens und abends sollte also nicht fehlen. Übertreibe es jedoch nicht: Aggressive Reinigung kann die Hautbarriere schädigen und zu gegenteiligen Effekten führen. Verwende sanfte, sulfatfreie Reiniger mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Glycerin, Ceramiden oder Hyaluronsäure.

Ein weiterer häufiger Fehler im Sommer ist es, die Haut mit zu wenig Feuchtigkeit zu versorgen. Gerade bei Hitze leidet die Haut oftmals unter erhöhtem Feuchtigkeitsverlust und Lipidmangel. Abhilfe schafft hier ein guter feuchtigkeitsspendender Moisturizer.

Öle und schwere Texturen vermeiden

Sonne und trockene Luft regen Deine Talgdrüsen an, spürbar mehr Talg zu produzieren. Du siehst es leicht an glänzender Stirn, Nase und Kinn. Wenn Du jetzt noch Pflegeprodukte mit Wintertexturen verwendest oder Make-up mit komedogenen Ölen oder Pflanzenbuttern, kann das Deine Poren verstopfen und in weiterer Folge zu Pickeln und Mitessern führen. 

Es sei gleich vorweg gesagt, dass nicht jeder Hauttyp gleich auf komedogene Stoffe reagiert. Tendenziell sollte aber gerade fettige Haut und Haut, die zu Unreinheiten neigt, auf nicht-komedogene Öle setzen, wie beispielsweise Jojobaöl oder Arganöl. Trockene Haut und reife Haut braucht auch im Sommer neben viel Feuchtigkeit etwas mehr Fett in ihrer Skincare. Allen anderen Hauttypen tut es gut, bei hohen Temperaturen auf reichhaltige Wasser-in-Öl Pflegeprodukte (fettige Cremes) zu verzichten und leichtere Öl-in-Wasser Texturen (milchige Lotions)  zu verwenden. Das lässt die Haut atmen und sie glänzt weniger. 

UV-Schutz: unverzichtbar

Es ist ein Dilemma: Auf der einen Seite brauchen wir Sonne, um ausreichend Vitamin D zu produzieren, welches entscheidend ist für unser Immunsystem, unseren Schlafrhythmus und unsere Stimmung. Auf der anderen Seite kann die Sonne die Haut vorzeitig altern lassen, Hautschäden verursachen und Pigmentstörungen und Hyperpigmentierung auslösen.  

Um die Vorteile ohne die Nachteile zu geniessen, ist daher täglicher Sonnenschutz Pflicht - durch Kleidung, aber auch über Sonnencreme, Sonnengel, Sonnenlotion oder Sonnenspray. Auch wenn es bewölkt ist, Du im Schatten sitzt oder Dich drinnen aufhältst: UV-Strahlen dringen durch Wolken und Fensterglas – ein Schutz ist also fast immer sinnvoll.

Wichtig ist, dass der Sonnenschutz breitbandig ist – also sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen abdeckt – und einen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 hat. Eine Faustregel: Alle 2–3 Stunden nachcremen, vor allem nach dem Schwimmen oder Schwitzen.

Um Deine Haut nicht zu belasten, wähle am besten leichte, atmungsaktive Formulierungen und vermeide komedogene Inhaltsstoffe, wie Kokosöl, Lanolin und Mineralöl. 

Wichtig zum Schluss: Wasche Deinen Sonnenschutz am Abend gründlich ab.  Am besten eignet sich dafür das japanische Double Cleansing

Fazit

In der japanischen Tradition wird Schönheit mit Entschleunigung, Achtsamkeit und Minimalismus gepflegt. Gerade im Sommer ist auch in der Hautpflege weniger mehr. Jetzt ist nicht die Zeit für bombastische Beauty-Routinen, sondern Deine Haut mit minimalen, sanften Produkten und luftigen Texturen in ihrer Balance zu unterstützen. Wenn Du aktiv auf sie achtest und nicht überpflegst, wird sie sich selbst regulieren. Ganz natürlich. Für herrlich frische, jugendliche und gesunde Haut, in der Du Dich wohl fühlst. 

FAQ

Häufige Fragen zur Hautpflege im Sommer

Retinol macht durch beschleunigte Hauterneuerung die Haut dünner und damit empfindlicher für UV-Strahlen. Deshalb sollte es im Sommer, wenn überhaupt, abends und immer in Kombination mit einem guten Sonnenschutz angewendet werden. 

Zudem raten Experten, während der Schwangerschaft und der Stillphase vorsichtshalber generell auf Retinol zu verzichten. Zwar konnte in den wenigen bisherigen Studien, in denen Retinol auf der Haut angewendet wurde, kein signifikantes Risiko für Schädigungen des Neugeborenen gezeigt werden, jedoch besteht ein theoretisches Risiko und aufgrund der unzureichenden Datenlage wird hier lieber zur Vorsicht geraten. 

Du kannst im Sommer ein sanftes Vitamin-C-Serum verwenden – am besten mit einer niedrigen Konzentration von etwa 5 %. Wichtig ist, dass Du dazu immer einen Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30 kombinierst. Hoch dosierte Vitamin-C-Produkte (10–20 %) solltest Du im Sommer meiden, denn sie können Pigmentflecken begünstigen. Wenn Du sie trotzdem nutzt, dann nur vorsichtig und gezielt.

Kompakte oder lose Puder mit Lichtschutzfaktor (LSF) basieren auf dem Prinzip von mineralischem Sonnenschutz, wobei die Wirkstoffe Zinkoxid oder Titandioxid die UVA und die UVB Strahlung reflektieren. Puder kleben nicht, haben einen mattierenden Effekt und können gerade für ölige Haut ein Gamechanger sein. Jedoch solltest Du dich nicht ausschliesslich, auf das Sonnenschutzpuder verlassen. Warum? Puder wird im Vergleich zu Cremes oder Lotionen ungleichmässiger und viel dünner aufgetragen. Damit ist fraglich, ob der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) auch wirklich erreicht wird. Für einen zuverlässigen Sonnenschutz empfehlen Dermatologen deshalb LSF Puder mit einer Sonnencreme oder -lotion als Grundlage zu kombinieren. 

Wenn Du Make-up oder Sonnencreme trägst, dann ja. Ein wasserbasierter Cleanser allein schafft es nicht, alles rückstandslos zu entfernen. Achte beim Double Cleansing nur darauf, dass der Ölreiniger und der Schaumreiniger mild und feuchtigkeitsspendend sind. In der Regel reicht es aus, Double Cleansing einmal am Tag während Deiner Abendroutine anzuwenden. 

Öle sind im Sommer nicht grundsätzlich falsch, aber sie sollten zu Deinem Hauttyp passen. Bei sehr trockener oder sensibler Haut kann ein Tropfen nicht-komedogenes Öl am Abend Deine Hautbarriere unterstützen. Ansonsten steige lieber auf leichte Texturen um. Wenn Du stark schwitzt oder bei hoher Luftfeuchtigkeit, sowie besonders bei Mischhaut und Neigung zu Unreinheiten gilt: weniger Öl = weniger Probleme.

Das kommt auf Dein Serum an: Viele moderne Seren mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen reichen im Sommer völlig aus – besonders bei fettiger Haut. Entscheidend ist, wie sich Deine Haut nach dem Serum anfühlt. Wirkt sie weich, durchfeuchtet und ausgeglichen, brauchst Du nichts weiter. Wenn Deine Haut jedoch spannt und sich trocken anfühlt, kann eine leichte Feuchtigkeitscreme sinnvoll sein. 

Sommer-Basics

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